ZOLLBRÜCK: Mischen bis der Farbton stimmt
08.03.2007 Der
Langnauer Künstler Thomas Ingold stellt seine Ölbilder im Café
Cappuccino in Zollbrück aus. Dort kann man bei einem italienischen Caffè
die toskanischen Landschaften bestaunen.
Barbara Zuber (WZ)
Der gelernte Radio-TV-Elektriker widmet sich der Malerei nebst
seiner Teilzeitarbeit als technischer Verwalter von Liegenschaften. Nach
einem Aufenthalt in Kanada in den Achtzigerjahren begann er
nebenberuflich mit Zeichnen und Malen. Es folgten Kurse an der
Volkshochschule Langnau. In dieser Zeit besuchte Thomas Ingold jährlich
für zwei Monate Malkurse bei Kerebel in Frankreich.
Von Frankreich nach Italien
In den Jahren 1995 bis 1999 reiste er jeweils für einige Monate nach
Florenz – zu Beginn um die Sprache zu lernen. Er gelangte dann an die
Kunstakademie «Lorenzo de Medici». Aus dem Sprachkurs wurde ein Malkurs.
«Diese Zeit hat mein Leben sehr geprägt und die Faszination der
naturalistischen Malerei verstärkt», sagt Thomas Ingold. In der Schweiz
widmet er sich im Gemeinschaftsatelier M-Art in Bern der Malerei. «Ich
kann nur malen, wenn ich einen freien Kopf habe», erklärte Thomas
Ingold. Diese Freiheit erlangt er durch den Ortswechsel.
Eine wichtige Personen ist für den Langnauer Künster noch heute Paul
Rudolf Riniker von der Schule für Gestaltung. Ingold lernte durch ihn
wichtige Hinweise für die Zeichnungsgrundlage.
Mehrere Tage für ein Ölbild
Seine Staffelei unter freiem Himmel aufgestellt, beginnt der Maler mit
dem Pinsel in Grautönen erste Konturen zu zeichnen. Später folgen
weitere Schichten. «Es kann bis zu einer Stunde dauern, bis der
gewünschte Farbton mit meiner Vorstellung harmoniert», gibt der Künstler
zu. Sein Ziel ist es, die Farben der Landschaft real auf die Leinwand zu
übertragen. Auf keiner Fotografie könnten diese Nuacen so festgehalten
werden, wie bei der Ölmalerei.
In Florenz kann ein Bild, blauer Himmel vorausgesetzt, in einer Woche
fertig werden. Stellt er seine Staffelei auch unter dem Schweizer Himmel
auf? Dieser Gedanke ist Thomas Ingold nicht fremd. «Es ist Zeit, neune
Wege zu finden. Die Ausstellung in Zollbrück bietet Gelenheit
zurückzuschauen, anzuhalten und Bilanz zu ziehen», sinniert der bald
50-Jährige.
Ausstellung «Ölbilder aus der Toskana»: Im Café Cappuccino, beim
Jakob-Markt in Zollbrück. Die Bilder sind bis am 31. März zu sehen.
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